Ty Parsons ist ein Elmshorner Glücksgriff

Ty Parsons ist ein Elmshorner Glücksgriff

ty Parsons (c) East Texas Baptist University
Neuer Linebacker für die Krückaustadt

Dass Linebacker Chris Beaulaurier den Zweitliga-Footballern der Elmshorn Fighting Pirates erst seine Zusage für die Ende April beginnende GFL 2-Saison gab, und dann Anfang vergangener Woche doch plötzlich absagte, sorgte nur für einen kurzen Schockmoment. Denn mit dem US-Amerikaner Ty Parsons (24) konnte diese Lücke innerhalb weniger Tage wieder geschlossen werden. "Ty ist ein hervorragender, mindestens gleichwertiger Ersatz für Chris. Er war überhaupt nicht auf dem Radar. Von niemandem", sagt Pirates-Headcoach Jörn Maier.

Parsons war auf keiner der gängigen Footballspieler-Plattformen angemeldet. Eher zufällig las Elmshorns Sportdirektor Max Paatz online von dessen erfolgreichen Karriere am College und schrieb den Texaner, der an der East Texas Baptist University studierte, anschließend kurzerhand an. "Ich habe ihn gefragt, ob Europa trotz seiner phänomenalen Statistiken und Auszeichnungen eine Option für ihn wäre. Er war sofort begeistert und wir sind uns innerhalb von zwei Tagen einig geworden", freut sich Paatz über diesen Coup.

"Die Spielszenen von Ty haben mich überzeugt. Dann hab ich eine Stunde mit ihm telefoniert. Er hat sich noch das Okay von seinen Eltern abgeholt und wird am Mittwoch in Hamburg landen", sagt Maier, der durchaus angetan ist von der Spontanität des Neuzugangs, den Schritt über den großen Teich zu wagen. "Dieser Sport ist meine Leidenschaft und ich dachte, es wäre eine großartige Gelegenheit, meine Fähigkeiten zu erweitern und auch mal einen anderen Teil der Welt zu sehen", erzählt Ty Parsons, bei dessen zweitem Vornamen Alan man meinen könnte, seine Eltern seien große Musik-Fans.

Zunächst war Parsons, in dessen sportlichen Familie unter anderem die Leichtatletik an erster Stelle steht, an der Dallas Christian Highschool aktiv, anschließend verteidigte er auch für das Team der renommierten Georgetown University (Washington D.C.), welches in der höchsten College-Liga, der NCCA Division 1 antritt. Zuletzt war es dann an seiner jetzigen Universität in der NCAA III. Parsons erhielt dort zahlreiche Auszeichnungen für sein Wirken als Linebacker. Unter anderem war er bester Linebacker seiner Conference , wurde ins All-American-Team – eine landesweite Auswahl der besten Spieler- gewählt und macht mit den Nominierungen für die Campbell-Trophy (Nationale Auszeichnung für Spieler mit besten akademischen Noten, herausragenden sportlichen Leistungen und hervorragender Community-Arbeit) sowie dem Erreichen des Halbfinales bei der renommierten Gagliardi-Trophy (Auszeichnung für den besten Spieler der NCAA III) auf sich aufmerksam . "Diese Nominierung und der neue Conference-Record mit 143 Tackles in meinem Senior-Jahr waren meine bisherigen persönlichen Karriere-Highlights", sagt der Neu-Pirat. 

Er wolle seinen Teil zu einer stabilen Abwehr beitragen und mithelfen, dass "unsere Defense in jeder Statistik nah an der Spitze ist". Auch wenn Europa im Allgemeinen und Deutschland im Speziellen absolutes Neuland für Parsons sind, gibt es doch eine kleine Verbindung. "Nick Alfieri spielt beim German Bowl-Sieger Schwäbisch Hall Unicorns. Ihn kenne ich aus dem ersten Jahr an der Georgetown University. Er hat immer von Deutschland und der GFL geschwärmt", erklärt Ty Parsons.

Künftig wollen die Elmshorner Verantwortlichen von seinen Auftritten im Piraten-Dress schwärmen. "Aus meiner Sicht sorgt Ty noch einmal für einen großen Qualitätssprung in unserer Defense", sagt Paatz. Ihr erstes Testspiel bestreitet der Zweitliga-Aufsteiger aus Elmshorn am 24. März gegen den West-Regionalligisten Gelsenkirchen Devils (15 Uhr, Krückaustadion).

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Foto: East Texas Baptist University