Cheerleading

Cheerleading

Cheerleading ist eine Sportart, die aus Elementen des Turnens, der Akrobatik, des Tanzes sowie aus Anfeuerungsrufen besteht. 

Die primäre Aufgabe der Cheerleader war ursprünglich das Anfeuern der eigenen Sportmannschaft bei Veranstaltungen und Wettkämpfen und die Animation des anwesenden Publikums. Typische Sportarten, bei denen Cheerleader auftreten, sind Basketball und American Football. 

Heute wird Cheerleading vorwiegend als selbstständiger Wettkampfsport betrieben. Das ganze Jahr über finden Cheerleader-Meisterschaften auf nationaler und internationaler Ebene für die organisierten Squads statt. Nach festem Regelwerk müssen die Squads innerhalb einer 2- bis 3-minütigen Routine(Auftritt) bestimmte Pflichtelemente darbieten, die dann von Punktrichtern nach Schwierigkeitsgrad und Ausführung bewertet werden. Die meisten Squads arbeiten konsequent auf die Meisterschaften hin und sehen darin inzwischen ihre Hauptaufgabe. 

Die ersten Cheerleader-Teams kamen aus den USA, wo es am 2. November 1898 bei einem Endspiel zwischen den Teams der University of Minnesota und der Northwestern University im American Football mit organisierten Anfeuerungsrufen aus dem Publikum begann. Dort waren ausschließlich Männer als Cheerleader zu finden. Erst im Lauf der Zeit wurden auch Frauen zugelassen. Seit den 1980er Jahren wird Cheerleading auch in Deutschland immer populärer. Das erste bekannte Cheerleader-Team in Deutschland waren die Cheerleader der Düsseldorf Panther. Es gibt zurzeit etwa 20.000 aktive Cheerleader in Deutschland, die auf Verbandsebene organisiert sind. 

In Deutschland wird der Cheerleading-Sport derzeit von zwei Organisationen vertreten. 

Die Cheerleadervereinigung Deutschland (CVD) wurde 2003 als ein Unterorgan des American Football Verband Deutschland (AFVD)gegründet. Europäische Wettbewerbe dieser Organisation werden von der European Cheerleading Association (ECA) durchgeführt, der dazugehörige Weltverband ist die International Federation of Cheerleading (IFC). Der Cheerleading und Cheerdance Verband Deutschland (CCVD)wurde 2007 als eine eigenständige und unabhängige Interessenvertretung der Cheerleader in Deutschland gegründet. Mittlerweile zählt dieser Verband über 17.500 Mitglieder, welche wiederum in 15 Landesverbänden organisiert sind. Der CCVD ist seit Dezember 2017 Mitglied im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB). 

Im Cheer-Sport gibt es zwei Stilrichtungen:

 1. Cheerleading: im Mittelpunkt stehen hier die Akrobatik (Stunts, Baskets, Pyramiden), das Bodenturnen (Tumbling) sowie die Anfeuerungsrufe (Cheer)

 2. Cheerdance/PerformanceCheer: im Mittelpunkt steht hier der Tanz. Hier werden verschiedene Tanzstile angeboten wie z. B. Freestyle (Pom-Dance), Theme Dance (CVD) & HipHop (CCVD)

Zu den Cheerleading-Elementen zählen:

Motions

Motions sind bestimmte Armbewegungen, die für Spannung und Stärke der Cheerleader entscheidend sind. Diese finden Anwendung in Cheers, Chants, Stunts und Tänzen. 

Chants

Unter einem Chant versteht man einen Sprechgesang mit passender mimischer und gestischer Unterstreichung der Aussagen. Chants können während des gesamten Spiels spontan vom Cheerleader-Team als Anfeuerung eingesetzt werden. Sie werden meistens dreimal wiederholt. 

Cheer

Cheers sind, ähnlich wie Chants, Kombinationen aus Worten und Bewegungen, dauern allerdings länger. Sie werden nur während der offiziellen Spielunterbrechung und nach dem Spiel dargeboten. Sie werden nicht wiederholt. Der Cheer ist ein Tanz, den man vor allem auf Veranstaltungen vortanzt. 

Stunt

Ein Stunt bezeichnet eine Hebefigur, an der mindestens zwei Personen mitwirken. Die Zahl der beteiligten Personen kann auf bis zu fünf ansteigen. Die Gruppe wird dann als Stuntgroupbezeichnet. Solch eine Stuntgroup besteht aus: 

 - 1 Main Base und Side Base,die sich gegenüberstehen und den Flyer auf den Handinnenflächen tragen und heben, sie fangen den Flyer am Rücken, Gesäß und Oberschenkel.

 - 1 Back(-scoop/-spot),der die Bases unterstützt, indem er dem Flyer in den Stunt hilft, durch Zählen alles koordiniert und bei „gestandenen Figuren“ die Fußgelenke des Flyers umfasst oder die Handgelenke der bases umfasst und nach oben drückt, bzw. den Flyer bei einer „Wurf-Figur“ in einem High-V den Oberkörper auffängt.

 - 1 Flyer/Top. Diese Person wird von den anderen getragen und vollführt auf dem Stunt verschiedene Motions und Figuren, die das Herz des Stunts bilden.

 - 1 Front,die für die Sicherheit des Stunts verantwortlich ist und den Sides (Main und Side Base) hilft die Last zu tragen, indem sie sie an den Handgelenken unterstützt und die Beine des Flyers auffängt. Diese Position kann durchaus auch weggelassen werden soweit der stunt sicher ist.

Setzt man mehrere Stunts zu einem größeren Gesamtbild zusammen, bezeichnet man dies als Pyramide. Die Anzahl der beteiligten Personen ist hier unbegrenzt. Pyramiden können bis zu vier Körperlängen hoch gebaut werden. Die „Säulen“ der Pyramide bzw. des Stunts bilden die Bases, die die anderen Personen hochheben. Die oberen Personen heißen Top/Flyeroder High-Flyer. Sollte die Pyramide drei oder mehr Körperlängen betragen, werden die „mittleren“ Personen als Middle Layerbezeichnet. 

Basket Toss

Wird ein Flyer hoch in die Luft geworfen, und macht dort eine bestimmte Bewegung (vergleichbar mit Jumps), so nennt man dies Basket Toss, oder kurz Basket. Die beidenBases der Basket-Group umschließen hierbei ihre Handgelenke so, dass sich eine Art Korb bildet. Der Flyer steigt mit seinen Füßen hinein und wird hoch in die Luft geworfen. An einem Basket Toss sind vier oder fünf Leute beteiligt; Bewegungen sind u. a. Schraube, Back Tuck, Toe-Touch, Pike, Kick-twist/double, x-out, lay-out uvm. 

Jumps

Jumps, auf Deutsch Sprünge,können in Cheers, Tumbling, aber auch in Tänze eingebaut werden. Sie sollen Freude zum Ausdruck bringen und werden deshalb auch oft ausgeführt, wenn zum Beispiel die Mannschaft punktet. Es gibt Sprünge wie den Toe-touch, bei dem man die Beine im rechten Winkel vom Oberkörper abknickt und spreizt und die Arme parallel dazu hält. Andere Sprünge sind Pike, Double Nine, Spread Eagle, Around the World(Kombination aus Toe Touch und Pike) usw. 

Jumps sind besondere Sprünge, die je nach Schwierigkeitsgrad viel Übung erfordern und mit denen auf Meisterschaften unterschiedliche Punktzahlen erreicht werden können. 

Dance

Dance, auf Deutsch Tanz,ist ein wichtiger Bestandteil des Cheerleadings und gehört zu jedem Auftritt beziehungsweise zu jeder Routine dazu. Getanzt wird nicht ausschließlich nur von den Damen. Auch die Herren tanzen mit, jedoch tragen die Männer weder Röcke noch haben sie Pompons. In vielen Cheerleader-Teams haben sich bereits spezielle Dance-Teams herausgebildet, die sich ausschließlich dem Tanzen widmen. Auf Meisterschaften treten diese Teams in einer eigenen Kategorie an. Der Cheerdance ist eine Tanzrichtung für sich, da die Bewegungen klarer und härter als in den meisten anderen Tanzstilen sind. Sie müssen schließlich auch von einem weit entfernten Publikum erkannt werden. Außerdem tritt man im Cheerdance auch mit Jumps auf. 

Spotter

("Spot" = save person on top) Spotter sind Personen, die einen Stunt absichern. Sie können sowohl aus dem auftretenden Team kommen (intern) oder zusätzliche Personen sein, die ansonsten nicht am Programm teilnehmen (extern). Externe Spotter dürfen im Gegensatz zu internen Spottern nicht aktiv eingreifen oder einen Beitrag zum Auftritt leisten. Die Hauptaufgabe des Spotters besteht darin, beim Zusammenbruch einer Pyramide fallende Cheerleader aufzufangen bzw. den Sturz abzuschwächen, um Verletzungen zu vermeiden. 

Tumbling

Unter Tumbling versteht man alle Elemente des Bodenturnens, wie zum Beispiel HandstandFlickflack, (gestreckter) Salto, RadschlagRadwende, Handstandüberschlag usw. Diese können ebenfalls während der gesamten Choreographie gezeigt werden. Oft turnen Tumbler, während der Rest des Teams eine Pyramide aufbaut. 

Props (Requisiten)

Props werden die Hilfsmittel genannt, die die Cheerleader während ihrer Performance benutzen können. Am bekanntesten sind die so genannten Pompons, die umgangssprachlich oft als „Puschel“ bezeichnet werden. Auch Fahnen, Schilder, Pappmegaphone und viele andere Props können in einer Cheerleading-Darbietung zu sehen sein.